Demografische Daten
Laut statistischer Bilanz hatte die Stadt Varnsdorf Anfang 2017 eine Gesamtbevölkerung von 15546 Einwohnern, von denen 7998 Frauen waren. Diese Einwohnerzahl entspricht dem Stand von 1947. Zum Vergleich: 10 Jahre zuvor, im Jahr 1937, hatte Varnsdorf noch 23719 Einwohner. In der ersten Welle, im Zeitraum 1950-1961, gab es einen Rückgang um 1.693 Einwohner, der durch die Nachkriegsentwicklung beeinflusst wurde. In der zweiten Phase, 1961-1970, kam es zu einem leichten Anstieg von 423 Personen. In den darauffolgenden Jahren, 1970-1980, kam es in der so genannten Bevölkerungswelle zu einem deutlichen Anstieg der Bevölkerung um 1 844 Personen. Seit 1980 hat sich die Bevölkerungszahl nicht mehr wesentlich verändert. Im Jahr 1994 erreichte die Bevölkerung 16341 Personen, seither ist sie stetig rückläufig.
Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung
Die Bevölkerung von Varnsdorf wird immer älter. Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung ändert sich allmählich. Die Zahl der Kinder unter 14 Jahren nimmt ab und gleichzeitig sinkt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Anfang 2017 lebten etwa 1000 Kinder weniger in der Stadt als 1991. Damit machen Kinder 16 % der Gesamtbevölkerung aus. Im Jahr 1991 waren es noch 21,5 %. Die Zahl der Einwohner über 65 Jahre hat sich zwischen 1991 und 2016 fast verdoppelt. Der Altersindex, der das Verhältnis zwischen der Bevölkerung im nachberuflichen Alter (65 Jahre und älter) und der Bevölkerung im vorberuflichen Alter (0-14 Jahre) angibt, lag Anfang 2017 bei 119,2 %. 1999 lag der Wert dieses Index bei 86,1 %. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag 2016 bei 41,9 Jahren, verglichen mit 37,1 Jahren im Jahr 1999.
Geburten
Die Zahl der Geburten ist zwischen 1990 und 1992 deutlich zurückgegangen, seitdem ist die Geburtenrate auf einem niedrigeren Niveau geblieben, obwohl es auch in Varnsdorf derzeit starke Jahrgänge von Frauen im gebärfähigen Alter gibt. Im gesamten Jahr 2016 gab es in Varnsdorf 155 Lebendgeburten, das sind 52 Kinder weniger als 1991, d.h. 33,5% weniger. .
Fast die Hälfte der im Jahr 2016 geborenen Kinder wurde außerehelich geboren. Der Anstieg der Zahl der unehelichen Kinder liegt im bundesweiten Trend, die Entwicklung in der Gemeinde Varnsdorf liegt jedoch deutlich über dem Bundestrend. Noch 1991 lag der Anteil der unehelich geborenen Kinder an der Gesamtzahl der Geburten in Varnsdorf bei 20%.
Eheschließungen, Scheidungen
Der allgemeine Rückgang der Geburtenrate hängt auch mit dem Rückgang der Zahl der Eheschließungen zusammen. Gab es 1991 noch 125 Eheschließungen in der Stadt, so waren es 1998 nur noch 82 und 2016 nur noch 54 Eheschließungen. Die zunehmenden Anforderungen an die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Verlobten, aber auch andere Faktoren, zu denen auch die erweiterten Möglichkeiten für junge Menschen gehören, zu reisen, ihren Status auszubauen und sich geschäftlich zu betätigen, tragen dazu bei, dass die Eheschließungen aufgeschoben werden.
Im umgekehrten Fall, d. h. bei der Scheidungsrate, war zwischen 1991 und 1998 eine Verschlechterung zu verzeichnen, die sich danach wieder positiv entwickelte. Im Jahr 1998 wurden 81 Varnsdorfer Ehen geschieden, im Jahr 2016 waren es nur noch 45.
Migration
Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde wurde in den letzten beiden Jahren vor allem durch einen negativen Wanderungssaldo beeinflusst. Die Zahl der Abwanderer überstieg die Zahl der Zuwanderer.
Auswirkungen der demografischen Entwicklung
Der Anteil der Kinder an der Bevölkerung verändert sich bzw. nimmt ab, was sich nach 2005 erheblich auf die Kapazität der schulischen Einrichtungen auswirken wird. Die Zahl der Menschen im nachberuflichen Alter wird zunehmen. In diesem Zusammenhang sind auch Veränderungen in der Haushalts- und Wohnungsstruktur zu erwarten. Die Zahl der Einpersonenhaushalte wird zunehmen. Diese Entwicklung wird Druck auf den Ausbau der sozialen Betreuungskapazitäten ausüben. Die derzeit hohen Kosten für den Erwerb von Wohnraum und die steigenden Kosten für das Wohnen selbst werden die Nachfrage nach kleinen Wohnungen durch ältere Bürger und junge Ehepaare erhöhen.
Weitere Daten und Fakten:
Geografisches Umfeld Arbeitsmarkt Wirtschaft Verkehrsanbindung |
Wohnungsbestand und Bauwesen Gesundheit und Sozialfürsorge Bildung Umwelt |